Schlagwort: autismus

  • Die Spoon-Theorie: Warum Energie für Autist:innen nicht gleich Energie ist

    Die Spoon-Theorie ist ein Bild für Energie. Entwickelt von Christine Miserandino, um einer Freundin zu erklären, wie es ist, mit einer chronischen Erkrankung zu leben. Jeder Löffel steht für eine bestimmte Menge an Energie. Gesunde Menschen wachen mit einem scheinbar unbegrenzten Vorrat auf. Menschen mit chronischer Erkrankung oder Behinderung haben nur eine begrenzte Anzahl. Und…

  • Therapie im Taschenformat? Ein Erfahrungsblick auf „Therapie to go“

    REZENSION Manchmal braucht es keine langen Sitzungen. Kein tiefes Graben, kein großes Vorhaben. Sondern einfach ein Werkzeug – zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Ein Impuls, der kurz innehalten lässt. Ein Gedanke, der weiterhilft, ohne zu überfordern. Genau diesen Anspruch stellt das Buch „Therapie to go“* – und erfüllt ihn auf erstaunlich bodenständige Weise. Der Autor, Sacha…

  • Frauen im Spektrum: Unsichtbar angepasst

    Autistische Frauen entsprechen oft nicht dem typischen gesellschaftlichen Bild von Autismus. Ihre Spezialinteressen sind selten auffällig, oft wirken sie sogar kulturell anerkannt und angemessen – etwa Literatur, Gestaltung oder Sprache. Nach außen erscheinen diese Frauen sprachgewandt und kontrolliert, doch diese scheinbare Mühelosigkeit ist das Ergebnis ständiger Selbstbeobachtung und innerer Steuerung, was oft anstrengender ist als…

  • Autismus und Sehen – Wenn Licht zu laut wird

    Viele Autist:innen beschreiben ihren Sehsinn nicht als Fenster zur Welt, sondern eher als Projektionsfläche für Reizfluten. Ich sehe nicht einfach einen Raum – ich sehe jede Ecke, jede Spiegelung, jedes Kabel. Die Dinge treten nicht zurück. Sie drängen sich auf. Neonlicht ist für mich kein Licht, es ist ein Angriff. Bewegte Bilder, Werbeanimationen, Farbübergänge: Alles…

  • Autismus & Stigmatisierung – Ein stiller Blick auf tiefe Zuschreibungen

    Stigmatisierung geschieht selten aus böser Absicht. Häufig entsteht sie dort, wo Wissen fehlt – oder durch Zuschreibungen ersetzt wird. Autismus wird entweder romantisiert oder pathologisiert: als außergewöhnliche Gabe oder als tragisches Defizit. Zwischen diesen Polen fehlt oft das Verständnis für das gelebte Dazwischen.

  • Soziale Erschöpfung und Autismus

    Diese Art der Erschöpfung ist nicht negativ im klassischen Sinn. Sie entspringt nicht einem Mangel, sondern einer Fülle – der Fülle an Eindrücken, Bedeutungen, emotionaler Dichte. Es ist das Zu-viel-Gewordene, nicht das Zuwenig. Und in dieser Fülle liegt oft auch etwas Schönes – aber eben auch etwas, das Zeit braucht, um sich wieder zu setzen.

  • Mein Planer ist kein Witz

    (Essay) Gedanken über Tee, Tabs im Kopf und ein System, das endlich mitdenkt. Ich liebe meinen Planer. Nicht weil ich besonders organisiert bin – sondern weil mein Kopf es nicht ist. Während draußen alles zu laut, zu schnell oder zu viel wird, liegt er einfach da. Aufgeschlagen, mit klaren Linien, kleinen Skizzen, Klebezetteln. Farbig markiert,…