Kategorie: Neurodivergent im Alltag

  • Frauen im Spektrum: Unsichtbar angepasst

    Autistische Frauen entsprechen oft nicht dem typischen gesellschaftlichen Bild von Autismus. Ihre Spezialinteressen sind selten auffällig, oft wirken sie sogar kulturell anerkannt und angemessen – etwa Literatur, Gestaltung oder Sprache. Nach außen erscheinen diese Frauen sprachgewandt und kontrolliert, doch diese scheinbare Mühelosigkeit ist das Ergebnis ständiger Selbstbeobachtung und innerer Steuerung, was oft anstrengender ist als…

  • Hochfunktionalität ist kein Kompliment – sondern ein Spagat

    Neulich fragte mich jemand auf einer Veranstaltung, ob ich „auch dieses Hochfunktionale“ sei. Ich war gerade dabei, ein Glas Wasser so unauffällig wie möglich abzustellen, um das klirrende Geräusch zu vermeiden, das mich seit fünf Minuten innerlich aus dem Raum drängte. Ich nickte also. Und dann kam der Satz: „Das merkt man ja gar nicht.“…

  • Autismus & Stigmatisierung – Ein stiller Blick auf tiefe Zuschreibungen

    Stigmatisierung geschieht selten aus böser Absicht. Häufig entsteht sie dort, wo Wissen fehlt – oder durch Zuschreibungen ersetzt wird. Autismus wird entweder romantisiert oder pathologisiert: als außergewöhnliche Gabe oder als tragisches Defizit. Zwischen diesen Polen fehlt oft das Verständnis für das gelebte Dazwischen.

  • Soziale Erschöpfung und Autismus

    Diese Art der Erschöpfung ist nicht negativ im klassischen Sinn. Sie entspringt nicht einem Mangel, sondern einer Fülle – der Fülle an Eindrücken, Bedeutungen, emotionaler Dichte. Es ist das Zu-viel-Gewordene, nicht das Zuwenig. Und in dieser Fülle liegt oft auch etwas Schönes – aber eben auch etwas, das Zeit braucht, um sich wieder zu setzen.