Kategorie: Neurodivergent im Alltag

  • Gedanken zur Arbeit im Autismus-Spektrum

    In manchen Berufen braucht es keinen Smalltalk, kein ständiges Präsentsein, keine Großraumbüros mit grellem Licht oder ständiger Ablenkung – stattdessen: ein klar umrissenes Aufgabenfeld, Struktur, eine Umgebung, in der Konzentration nicht unterbrochen wird, sondern Voraussetzung ist.

  • Autist:innen und Finanzielle Sicherheit

    Geld ist für mich nicht sonderlich emotional, denn es ist vielmehr ein neutrales Mittel bzw. Werkzeug, das mir erlaubt, Strukturen zu bauen, Sicherheit zu schaffen, Distanz zu wahren. Ich habe nie richtig gelernt, wie man damit umgeht. Meine Eltern wussten es zugegebenermaßen auch nicht. Es gab nie ein Gespräch über Geld oder keine Vermittlung von…

  • Repräsentation schafft Verständnis: Warum wir autistische Stimmen brauchen

    Von klein auf lernen viele von uns, dass anders zu sein etwas ist, das man erklären muss. Rechtfertigen. Anpassen. Die Norm ist die stille Kulisse, gegen die jede Abweichung besonders deutlich erscheint – oder gar nicht. Und so beginnt ein Leben im Schatten der Mehrheit, lange bevor wir Worte dafür finden. Besonders für autistische Menschen…

  • Die Spoon-Theorie: Warum Energie für Autist:innen nicht gleich Energie ist

    Die Spoon-Theorie ist ein Bild für Energie. Entwickelt von Christine Miserandino, um einer Freundin zu erklären, wie es ist, mit einer chronischen Erkrankung zu leben. Jeder Löffel steht für eine bestimmte Menge an Energie. Gesunde Menschen wachen mit einem scheinbar unbegrenzten Vorrat auf. Menschen mit chronischer Erkrankung oder Behinderung haben nur eine begrenzte Anzahl. Und…

  • Frauen im Spektrum: Unsichtbar angepasst

    Viele Frauen, die heute eine Autismus-Diagnose haben, tragen dieses Wissen nicht seit der Kindheit mit sich. Stattdessen haben sie oft Jahre, manchmal Jahrzehnte damit verbracht, sich anzupassen. Gut zu funktionieren. Nicht aufzufallen. Nicht zu stören. Auch nicht sich selbst. Es beginnt früh – mit einem Gefühl des Andersseins, das keinen Namen hat. Nur ein leises…

  • Hochfunktionalität ist kein Kompliment – sondern ein Spagat

    Neulich fragte mich jemand auf einer Veranstaltung, ob ich „auch dieses Hochfunktionale“ sei. Ich war gerade dabei, ein Glas Wasser so unauffällig wie möglich abzustellen, um das klirrende Geräusch zu vermeiden, das mich seit fünf Minuten innerlich aus dem Raum drängte. Ich nickte also. Und dann kam der Satz: „Das merkt man ja gar nicht.“…

  • Autismus & Stigmatisierung – Ein stiller Blick auf tiefe Zuschreibungen

    Stigmatisierung beginnt selten mit böser Absicht. Sie beginnt im Nichtwissen. In der Annahme, Autismus sei entweder tragisch oder besonders. In den gut gemeinten Sätzen wie: „Ich glaube, wir sind doch alle ein bisschen autistisch.“